Vielleicht fragst du dich auch gerade: „Wie zum Henker soll das denn jemals passen?“ Der Becher scheint so groß und du kannst dir kaum vorstellen, wie es sich anfühlen soll, die Menstruationstasse einsetzen zu können und das Ding dann noch in dir zu tragen.
Doch keine Sorge, wir waren anfangs genauso skeptisch. Aber das wird passen 🙂
Der Menstruationsbecher ist aus medizinischem Silikon und damit elastisch. Mit der richtigen Falttechnik und ein bisschen Übung wird das gehen.
Das Menstruationstasse-Einsetzen kann am Anfang etwas dauern, bis alles gut klappt und die Tasse sitzt. Das ist aber halb so wild, und erinnern wir uns, war damals auch nicht anders, als wir das erste Mal mit Tampons herumhantiert haben, oder?
Wichtig ist, dass du locker bleibst und dir ein bisschen Zeit gibst, nachdem du die Menstruationtasse gekauft hast. Wir haben auch gelernt, dass wenn es nicht gleich klappt, das nicht direkt bedeutet, dass du die für dich falsche Menstruationstasse gekauft hast. Meist liegt es dann eher an dir und handwerklichen Problemen beim Einsetzen der Menstruationstasse oder Ungeduld.
Übung macht die Meisterin
Tipp von uns: Mach vielleicht erst mal ein paar Trockenübungen, bevor es dann mitten im Geschehen kaum funktioniert und du dich unter Druck setzt. Wenn die Tasse dann einmal richtig sitzt, wirst du vermutlich genauso überrascht sein wie wir, dass du sie fast gar nicht mehr bemerkst.
Vielleicht magst du dir auch die Anleitung durchlesen, die du bei den meisten Modellen mitgeschickt bekommst, bevor du die Menstruationstasse einsetzen willst. Prinzipiell können wir dir aber schon sagen, werden alle Menstruationstassen gleich verwendet und beim Einsetzen gibt es keine wirklich großen Unterschiede.
Inhalt
1.Menstruationstasse säubern
Vor dem Menstruationstasse-Einsetzen wird die Tasse gesäubert. Das machst du, indem du sie – nachdem du dir die Hände gewaschen hast – auskochst. Dann kann auch gut und gerne 20 Minuten sein. Das solltest du einmal gründlich machen. Doch keine Sorge: Es genügt, wenn du das später einmal vor und einmal nach deinen Tagen machst. Mehr dazu hier
Während deinen Tagen musst du die Menstruationstasse nicht ständig auskochen, sondern kurz ausspülen reicht dann. Auch kannst du kurz die Luftlöcher checken, denn dadurch kommt erst der Unterdruck zustande, womit die Tasse hält. Nun wird es langsam ernst. Doch wie kann man denn den Menstruationsbecher nun einsetzen?
2.Entspann dich
Zunächst die Theorie: Eigentlich ist es ähnlich wie beim Tampon: Der Becher wird gefaltet und in den Scheideneingang eingeführt. Dort entfaltet er sich dann voll, sodass bestenfalls nichts mehr an Blut vorbeifließt, sondern alles in den Becher. Der Becher selbst saugt sich fest und sitzt durch das Entfalten richtig gut, wie du merken wirst, wenn du die Menstruationstasse gleich einsetzen wirst.
Begib dich nun auf die Toilette (manche machen das auch gern unter der Dusche) und nimm etwas Zeit und Ruhe mit. Bleib entspannt und denk dran, dass viele am Anfang ein paar Anläufe brauchten, um die Menstruationstasse einsetzen zu können. Manche sagen, 2-3 Zyklen, dann ist alles easy peasy, und das können wir auch bestätigen. Mach dir auch keine Gedanken, dass du die Menstruationstasse nicht mehr gut entfernen kannst, denn auch dazu kommen wir später in Ruhe.
3.Wähle eine Falttechnik
Such dir eine der hier vorgestellten Falttechniken aus. Die gängigsten Falttechniken sind die S-, C- (auch Herz genannt) oder Punchdown-Faltung. Doch das sind nur die wichtigsten, von denen du zumindest eine kennen solltest, wenn du gleich die Menstruationstasse einsetzen willst. Probier‘ am besten mal ein paar aus und finde die Falttechnik, die dir liegt und einer Menstruationstasse. Wir haben dazu auch ein Video für dich hier und einen Extra-Artikel mit einer Foto-Anleitung sogar hier:
4.Menstruationstasse einsetzen
Zum Einsetzen der Menstruationstasse kannst du die Tasse etwas mit Wasser anfeuchten oder etwas wasserbasierendes Gleitgel nutzen (allerdings nur für deine Vagina, besser nicht für die Menstruationstasse, sonst wird die beim Einsetzen zu glitschig). Nimm eine bequeme Haltung ein. Die meisten gehen dafür etwas in die Hocke, du kannst es aber auch im Stehen machen. Probier’s aus.
Nun nimmst du den Becher in der von dir gewählten Faltung mit Daumen und Zeigefinger. Mit der Faltung voran kannst du den Menstruationsbecher nun in deine Vagina einsetzen, wo er sich dann entfaltet. Manche Frauen ziehen dafür die kleinen Schamlippen etwas auf die Seite, was oft hilft, ebenso wie das obengenannte Anfeuchten mit Wasser.
Was du tun kannst, wenn es nicht auf Anhieb klappt: Schiebe die Tasse etwas im Scheideneingang vor und wieder zurück. Greif ihn am Stiel, und bewege ihn leicht etwas hin und her. Versuche vielleicht auch, die Tasse leicht etwas zu drehen, indem du sie am Rand anfasst. Bleib dabei aber vor allen Dingen locker, atme immer wieder entspannt ein und aus.
5.Taste nach, ob die Menstruationstasse aufgegangen ist
Das geht oftmals gut, indem du nun mit dem Zeigefinger den Rand deiner Menstruationstasse, die du gerade eingesetzt hast, entlangfährst. Wenn sie sich rund anfühlt, ist das ein gutes Zeichen. Auch wenn du sie gar nicht fühlst, ist das meist ein gutes Zeichen. Oval sollte sie aber nicht sein.
Du brauchst sie nicht so tief, wie ein Tampon in die Vagina einzuführen. Vielleicht wird sie sich beim Tragen auch noch selbst etwas zurecht rutschen durch die Bewegung. Sollte dich der Stiel nerven, kannst du ein kleines Stück davon abschneiden (nicht den ganzen Stiel).
6.Probiere es noch einmal in Ruhe
Sollte das Menstruationstasse-Einsetzen nicht geklappt haben, dann gönn dir einfach eine kurze Pause und versuch es im Anschluss einfach noch einmal. Kauf dir nicht direkt eine andere Größe, denn oftmals liegt es nicht an einer scheinbar falschen Größe, wenn das Menstruationstasse-Einführen nicht klappt, sondern an uns selbst!
Wenn du dich daran erinnerst, möglichst entspannt zu bleiben und dir Zeit zu geben, wird das Einsetzen auch leichter klappen. Bei manchen klappt alles sofort, andere brauchen da etwas mehr Geduld, so ist das einfach.
Okay, ist sie drin? Gut, nun möchtest du vermutlich wohl auch wissen, wie du das Ding wieder herausbekommst, oder? 🙂 Dafür haben wir einen Extra-Artikel geschrieben.